Mein Doktortitel ist gekauft – na und?

Wenigstens ist er nicht abgeschrieben und zusammen geklaut!

Es gibt dicke Menschen, es gibt dünne Menschen. Große und kleine. Schlaue und Dumme. Doch wer sagt, was dumm ist und was nicht? Forrest Gump sagte: Dumm ist, wer Dummes tut. Von Menschen, die entsprechend agieren, gibt es mittlerweile mehr als genug. In längst vergessenen Zeiten, Zeiten, welche schon länger her sind, als ein Gymnasiast multiplizieren kann, war das irgendwie anders. Da gab es eine ordentliche Trennung von allem. Gut und böse. Reich und arm. Schlau und dumm. Denker und Macher. Es war ganz klar: Hauptschüler wurden so etwas wie Handwerker, Bergleute oder Arzthelferinnen und Frisöre. Gymnasiasten, Ärzte und Ingenieure. So einfach war das früher. Die Realschule ist etwas problematischer zu klassifizieren. In der Regel wählten die Jungs und Mädels von dort etwas Kaufmännisches aus. Wer mehr ein Realschüler vom Typ Macher war, der wurde halt Polizist. So einfach war das. Dummerweise (im wahrsten Sinne des Wortes) muss die Generation „No Future“ ja alles anders machen. Sinnlose antiautoritäre Kindererziehung. Walddorfschule und bloß nicht mit der eigenen Meinung herausrücken. Nicht anecken. Konform sein! Doch konform womit? Der heutigen Jugend fehlt es an Meinung, Zielen und eigenständigem Denken. Der Konsum von Medien, Informationen, Entertainment usw. ist höher angesehen, als selber Inhalte zu schaffen. Diese Tatsache zieht sich durch alle Bereiche des täglichen Lebens.

Doofe Kinder sind so toll!

Um jedem noch so dummen Kind wenigstens das Abitur zu verschaffen, wurden in den letzten Jahren die Anforderungen immer weiter nach unten geschraubt. Profane Flächenberechnung und Orthografie wird für die Abiturienten von heute zu einer unüberwindbaren Hürde. Sicherlich wird heute mehr Lernstoff vermittelt als früher. Doch um welchen Preis? Es wird von Klausur zu Klausur auswendig gelernt. Nach der Leistungsüberprüfung wird das Gehirn resettet und es geht mit dem nächsten Thema weiter. In den besseren Zeiten wurde Wert auf Verständnis und die Fähigkeit, vorhandenes Wissen zu verknüpfen, gelegt. Davon sind die heutigen Schüler meilenweit entfernt. Von A nach B nach C. Fehlt B ist C unerreichbar. So einfach ist das. Wer das Klassenziel nicht erreichte, durfte eine Ehrenrunde drehen, wer dann immer noch überfordert war, der ging halt auf die nächste niedere Stufe des Lernens. Die Reihenfolge Gymnasium, Real-, Hauptschule und dann, wenn wirklich gar nichts ging Sonderschule, war eigentlich etabliert. Dann wurde man halt Schlosser und nicht Dipl.-Ing. Alles gar kein Drama. Man wusste sich schließlich selbst einzuschätzen. Fragt mich jemand, warum ich in Mathe so schlecht war, muss ich leider sagen: Ich bin zu blöd. Heute haben die armen Kinder Dyskalkulie oder schlimmer: Der Lehrer kann den Nachwuchs Einstein nicht leiden. Wer es wagt, einen Jugendlichen nach seiner fünf in Mathe zu fragen, bekommt zu hören, dass diese Note gar nicht des Filius Können beschreibt. Ja, was denn bitte sonst? Sechs setzen. Damit war die Sache früher erledigt.

Recht auf gute Noten

Heute klagen die Eltern gegen schlechte Noten ihrer Sprösslinge vor Gericht und bekommen erschreckenderweise Recht. Es ist lustig zu sehen, wie junge Menschen mit Abitur Kfz-Mechaniker, Frisör oder Einzelhandelskaufmann werden. Werden sie nach ihrem Job gefragt, bekommt man lustige Sachen, wie Hair-Designer oder Mechatroniker oder Developement Accounter zu hören. Ein schönes Beispiel ist der „Mediengestalter“, früher klassischer Schriftsetzer. Hauptschule bis mittlere Reife waren völlig ausreichend, um diesen Job zu erlernen. Heute ist es schon fast unmöglich, mit Realschulabschluss auch nur zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Ist die Fachkompetenz höher als früher? All die tollen Werkzeuge, wie Photoshop, Indesign usw. als Garant für hochwertige Printprodukte? Leider nein. Davon abgesehen, dass die Jugendlichen mit Abitur kaum in der Lage sind, einen Text fehlerfrei abzuschreiben (ich muss das nicht können, ich bin Hauptschüler und Bergmann) fehlt es einfach an echten Grundkenntnissen, gestalterischem Gefühl und Begeisterung für den Beruf. Fragt man nach den Grundeinstellungen in Photoshop, machen die Facharbeiter große Augen und fragen: Wie jetzt? Installieren reicht doch! Nur zur Info: Nein, reicht nicht.

Wo ist die Elite?

Die Überflieger? Weit und breit nichts von neuen Einsteins, Goethes und Co. zu sehen. Es wird kopiert und verteilt, ohne Rücksicht auf Verluste. Bestes Beispiel ist zu Guttenberg. Obwohl er nicht der aktuellen Generation der Verlierer angehört, bediente er sich schamlos an den Werken anderer, um mehr zu sein, als er ist. Ebenfalls ein Phänomen. Jeder möchte etwas sein, was er nicht ist und nicht sein kann. Hat der Gefragte keine plausible Ausrede für das Scheitern, werden Fragen wie: Was machst Du beruflich? Gar nicht oder nur ausweichend beantwortet. Eine der üblichen Antworten: Das kann man nicht so einfach sagen, was ich mache, ist sehr speziell, dafür gibt es keine Bezeichnung.

Ich bin Bergmann – na und?

Was ist so schlimm, wenn man sagt: Ich bin Bergmann, Frisör, Arzt oder Dipl. Ing.? Ich für meinen Teil stehe zu meiner Herkunft. Ich bin und bleibe Bergmann. Ich kann auf eine solide Ausbildung zurückblicken – auf echte Kameradschaft und Teamgeist, was so selbstverständlich war und ist, dass es keiner Teambildungsmaßnahmen bedurfte. Ein Mann, ein Wort! Das ist mein Motto und das sollte eigentlich für alle selbstverständlich sein. Auch hier muss zu Guttenberg wieder herhalten. Anstatt zu sagen: Ja, ich habe betrogen, es tut mir leid, knickt er ein und wirft das Handtuch. Offensichtlich konnte Herr Verteidigungsminister wohl doch nicht so gut verteidigen. Wobei ich mich frage, ob ein Doktortitel in Chemie/Physik Frau Merkel befähigt, unser schönes Land zu führen. Ich behaupte einfach: Nein. Was waren das für Zeiten, als man nicht jedes Wort und jede Tat abwägen musste. Man „machte“ einfach und wenn es nicht gut war, fing man nochmal von vorne an.

Was man anfängt, beendet man auch

Für mich persönlich gilt nach wie vor: Was ich anfange, beende ich auch. Heute wird beim kleinsten Anzeichen von Misserfolg alles hingeworfen und ein neues Projekt gestartet. Es ist nicht mehr „En Vogue“ etwas zu Ende zu bringen. Sobald kleinste Widrigkeiten absehbar sind: Schockstarre, halt, zurück. Atomausstieg ja, ach nee, später oder lieber doch nicht? Zu Guttenberg brachte die Bundeswehrreform auf den Weg, sein Nachfolger findet die Reform unschön und denkt über ein Zurück nach. Vielen Dank, liebe Politiker, für das gute Beispiel, das ihr den Kindern gebt.

Hurra, alle sind schlau

Hauptschule soll abgeschafft werden! Das nenne ich eine gute Nachricht. Aus unerfindlichen Gründen sind unsere Politiker der Meinung: Es gibt nur noch schlaue Kinder. Ergo: Wir brauchen die Hauptschule nicht mehr. Sie ist nur noch als soziales Auffangbecken für Migrantenkinder und Nest für die braune Brut bekannt gewesen. 90 % der Kids sind jetzt von Geburt an so schlau, dass sie quasi mit Diplom und Doktorwürden auf die Welt kommen.

Fazit: Ich meine, wir sollten die Universitäten abschaffen. Alles Wissen ist im Internet zu finden und Können ist nicht gefragt. Warum dem Nachwuchs den Weg mit veralteten und überholten Schulsystemen verbauen.

Michael Kozlowski


Kommentare

Eine Antwort zu „Mein Doktortitel ist gekauft – na und?“

  1. „Die Schaffung von Reichtum ist durchaus nichts Verachtenswertes, aber auf lange Sicht gibt es für den Menschen nur zwei lohnende Beschäftigungen: die Suche nach Wissen und die Schaffung von Schönheit. Das steht außer Diskussion – streiten kann man sich höchstens darüber, was von beidem wichtiger ist.“

    Arthur C. Clarke (Profile der Zukunft)

    Wer in Kategorien von „gut“ und „böse“ denkt, bzw. darum noch gar nicht mit dem Denken angefangen hat, aber von sich glaubt, er wüsste schon was, mag die Tatsache, dass der seltene Reichtum in „dieser Welt“ auf Kosten der Mehrarbeit anderer und nicht auf Apfelbäumchen wächst, als „unmoralisch“ empfinden. Wer sich dagegen auf die Suche nach Wissen begibt und bereits eingesehen hat, dass die sinnvollste Verwendung von Gold die Vergoldung elektrischer Steckkontakte ist, stößt am Ende auf die Alles entscheidende Frage:

    Warum hat eine Menschheit, die bereits Raumfahrt betreibt, etwas im Grunde so Einfaches wie das Geld bis heute nicht verstanden?

    Die Ursache ist eine veraltete Programmierung des kollekiv Unbewussten, welche die halbwegs zivilisierte Menschheit überhaupt erst „wahnsinnig genug“ für die Benutzung von Geld machte (Edelmetallgeld ist immer Zinsgeld), lange bevor diese seitdem grundlegendste zwischenmenschliche Beziehung wissenschaftlich erforscht war. Anderenfalls hätte das, was wir heute „moderne Zivilisation“ nennen, gar nicht erst entstehen können! Das – und nichts anderes – war (und ist noch) der eigentliche Zweck der Religion, die vom Wahnsinn mit Methode zum Wahnsinn ohne Methode (Cargo-Kult um die Heilige Schrift) mutierte, und die uns – unabhängig vom so genannten Glauben – alle zu Untertanen machte, die ihr eigenes Programm nicht kennen.

    Die Bewusstwerdung der Programmierung nennt sich „Auferstehung“:

    http://www.deweles.de/willkommen/cancel-program-genesis.html

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