Ich bin ein besserer Mensch - Ich esse kein Fleisch mehr

Bin ich ein besserer Mensch? Ja!!!

Ich bin ein besserer Mensch - Ich esse kein Fleisch mehr

Als Populist (Links, Rechts und auch mittendrin) ist man ja das eine oder andere gewohnt. Jede Äußerung, die das Ohr und Auge der Öffentlichkeit erreicht, wird kritisch diskutiert. Zuweilen werden mir Fragen gestellt, die mich wirklich nachdenklich machen. „Glaubst du ein besserer Mensch zu sein?“. Oft bin ich fassungslos, mit welcher Lautstärke manche sich verbitten, dass ich ihnen ihr Leben madig mache. Ich möchte doch bitte das Diskreditieren anderer einstellen und mich der allgemein gültigen Moral- und Ethikauffassung unterordnen. Doch da hat sich der Mainstream leider verkalkuliert. Ein besserer Mensch versucht auch andere Menschen besser werden zu lassen.
Auch wenn es unbequem ist, vertrete ich gerne meine Meinung und nicht gerade die der Allgemeinheit. Ich kann mich an eine Diskussion über die Vorteile und Nachteile der EU erinnern. Das war Anfang der 1990er. Die Diskussion ging über mehrere Stunden. Im Nachgang erfüllt es mich mit einer unglaublichen Genugtuung, in wichtigen Punkten Recht behalten zu haben. Um es kurz zu machen: EU ist scheiße (für Deutschland)! Anlass zur Frage, ob ich persönlich ein besserer Mensch sei, war ein Facebookposting bei dem es um ein vegetarisches Schaschlik ging.

Darum bin ich ein besserer Mensch!

Ich rauche nicht mehr!
Das macht mich zu einem besseren Menschen, weil ich dadurch nicht andere mit meiner Stinkerei belästige und ebenfalls zum Erhalt der Volksgesundheit beitrage. Der Schaden, der durch Zigaretten konsumbedingte Krebserkrankungen entsteht, geht zu Lasten der Allgemeinheit. Meiner Meinung nach sollten Raucher von der Krankenversicherung ausgeschlossen werden. Zumindest, wenn es um offensichtlich durch das Rauchen bedingte Krankheiten geht.

Darum bin ich ein besserer Mensch!

Ich bin nicht mehr übergewichtig!
In die gleiche Kerbe schlägt meine Sportlichkeit. Der Eine nennt es ausgemergelt. Der Andere leistungsfähig. Dick sein ist in 99% der Fälle keine Krankheit. Es ist einfach Disziplinlosigkeit und mangelnde Selbstkontrolle. Warum sollte hier wieder die Gemeinschaft einstehen?

Darum bin ich ein besserer Mensch!

Weil ich mit dem Rad fahre!
Neben den gesundheitlichen Aspekten, die das Fahren mit dem Rad so attraktiv machen, spielt der Umweltschutz und natürlich das Geld eine Rolle. Wer weniger als 10 km mit dem Auto fährt, muss sich nicht wundern, wenn es ihm selbst, dem Wald und Gott weiß wem noch schlecht geht. Besonders erschreckend sind die SUV-fahrenden Eltern, welche ihre Brut bis ins Klassenzimmer fahren. Scheiß auf die Umwelt, sollen doch die Kinder später selbst schauen, wie sie klar kommen!

Darum bin ich ein besserer Mensch!

Weil ich wenig bis gar keine tierischen Produkte mehr konsumiere!
Meiner Meinung nach, kann man als vernünftiger Mensch mit einem Intelligenzquotienten der höher als der einer Scheibe Knäckebrot sein sollte, kein Fleisch mehr konsumieren. Zum einen ist durch die industrielle Produktion die Qualität fragwürdig – außer die Antibiotika, Hormone und sonstigen Medikamente im Fleisch, werden benötigt, um eine schlimme Krankheit zu kurieren. Zum anderen muss einem bewusst sein, dass Tiere empfindungsfähige Lebewesen sind. Sie empfinden Schmerz, Trauer, Angst und Freude. Das gilt nicht nur für Hund, Katze und Meerschweinchen. Gleiches gilt für Kühe, Schweine und auch Fische. Sicherlich argumentieren viele: Es wird seit tausenden von Jahren geschlachtet. Naja, bis vor ein paar Jahren, glaubten wir die Erde wäre eine Scheibe. Das Atom wäre unteilbar. Rauchen ist gar nicht gefährlich. Das Stichwort lautet: Entwicklung! Man kann die Tötung eines empfindsamen Lebewesens zu reinen Genusszwecken nicht mehr rechtfertigen. Wer es dennoch tut, leugnet Sklavenhandel, Holocaust und Hexenverbrennung. Zu ihrer Zeit waren diese Dinge durchaus üblich und gesellschaftlich akzeptiert. Das die Tierhaltung mehr Abgase erzeugt, als aller Verkehr der Welt und das unglaubliche Mengen an Trinkwasser für die Massentierhaltung verschwendet werden, erwähne ich hier nur nebenbei. Wenn alle Menschen vegetarisch oder vegan leben würden, könnte man die gesamte Weltbevölkerung ernähren. Keiner müßte Hungers sterben. Mit einem Verzicht auf tierische Produkte rettet man 100 Tieren pro Jahr das leben. 100!!! Tiere pro Jahr und Person.

Darum bin ich ein besserer Mensch!

Weil ich den Islam und alle anderen Religionen und Denkmodelle verabscheue, welche in irgendeiner Form das öffentliche Leben negativ beeinflussen!
Jemand, der Glauben über Wissen stellt, wird niemals erleuchtet werden. Wenn man etwas glaubt, kann man niemals sicher sein, ob es richtig ist. Der Glaube verhält sich in der Regel reziproke zum Lebensalter. Beim Wissen ist es umgekehrt. Ich bin also ein besserer Mensch, weil ich niemanden in die Luft sprengen oder ans Kreuz nageln will, nur weil ich glaube, dass könnte meinem vielleicht existierenden Gott gefallen.

Also:

Ja, ich bin ein besserer Mensch. Ich bin ethisch und moralisch und sportlich überlegen. Ich bin ein Homo superior! Letztendlich kann die Frage, ob man ein besserer Mensch ist, nur im eigenen Kontext beantwortet werden. Für mich heißt das: Ich füge unterlegenen Lebewesen, ob Mensch oder Tier, kein vermeidbares Leid zu. Scheinbar verstehen viele das Prinzip der Massentierhaltung nicht. Hier wird auf dem Rücken der Schwächeren eine Industrie unterhalten, die letztendlich nicht das Wohl des „Konsumenten“ im Sinne hat, sondern sich nur die Taschen voll Geld stopfen möchte. Wie beim Sklavenhandel. Gleiches gilt für günstige Elektronikprodukte. Hier werden die Arbeiter in China, Japan und sonst wo ausgebeutet, um eine möglichst große Gewinnspanne an den Produkten sicher zu stellen. Ohne Ironie und Sarkasmus kann ich die Frage, ob ich ein besserer Mensch sei, mit einem großen JA beantworten. In meinem persönlichen Kontext kann ich dies mit Fug und Recht behaupten. Meine Ansichten haben sich im Laufe der Jahre geändert und entwickelt. Als Kids war es superspannend auf Enten und Tauben mit der Flitsche zu schießen. Rückblickend grausame Tierquälerei. Mir war damals jedenfalls nicht bewusst, dass ich dem Tier Schmerzen zufüge. Bis mein Opa mir (mit einer ordentlichen Tracht Prügel) beibrachte, dass man keine Tiere sinnlos quälen darf. Diese fundamentale Erkenntnis geriet etwas in Vergessenheit. Heute ist sie jedoch präsenter denn je in meinem Kopf. Ob ich das Tier jetzt mit der Steinschleuder beschiesse oder ein Schnitzel esse – es macht einfach keinen Unterschied für das Tier. Wenn ich mit Ressourcen verschwenderisch umgehe, macht das wahrscheinlich für mich keinen Unterschied mehr – für folgende Generationen schon. Die Tatsache, dass ich über solche Dinge nachdenke, macht mich genau, wie die Tracht Prügel von meinem Opa, zu einem besseren Menschen. Genau genommen ist sogar mein Opa ein besserer Mensch, weil er mich zu einem besseren Menschen gemacht hat.